Nach anfänglichen Hürden bei der Terminabsprache, entwickelten sich sowohl die Vorbereitungen selbst, als auch die Feier des Weltgebetstages zu einem wunderbaren Gemeinschaftserlebnis. Getreu dem Motto: „Informiert beten, betend handeln in der Welt“ wurde Material bestellt, Absprachen getroffen, eingeladen; gebastelt, dekoriert, Musik eingeübt, Gottesdienst und theologische Texte vorbereitet, Informationen gesammelt und vorgetragen, Tisch gedeckt, eingekauft, gekocht, gegessen, gefeiert, aufgeräumt, fotografiert und Bericht erstattet.
Die Cook Inseln und das vom Weltgebetstagskomitee zur Verfügung gestellte Material boten eine Fülle von Inspirationen. Nachdem 1823 die ersten Missionare auf die von Maori bewohnten Südpazifik – Inseln kamen, gehörten für 85% der Bewohner der christliche Glaube zum gelebten Alltag. Veranstaltungen beginnen selbstverständlich mit einem Gebet und im Straßenbild sind immer wieder Bekenntnisschriften zu sehen.
Bereits zu Beginn des Gottesdienstes – mehr als 50 Menschen waren gekommen – mit Meeresrauschen, Blumenpracht und paradiesischem Inselbild unter Kokospalmen am blauen Meer; machte ein Gedicht von Hilde Domin „Es gibt Dich“ bewusst, wie sehr unsere Sehnsüchte und unser Ursprung sich gleichen, wie verschieden auch unsere Lebenswelten sein mögen. „Du bist da,“ hieß es in einem Lied der Gottesdienstordnung und in einem anderen sinngemäß: „Wir sind geborene Geschöpfe, geborgen im Meer der Zeit.“
Nach einer gemeinsamen großen Atem-Welle berichteten drei unterschiedliche Frauen, gestützt durch den Psalm 139-1-18, von ihren Lebenserfahrungen:
1. Angst, Kummer und Panik angesichts von Krankheiten, Lebensbedrohungen und Sterblichkeit kommen durch Gebete und den Glauben an Gottes Gegenwart zur Ruhe.
2. Gott ist verlässliche Zuflucht, auch bei Missachtung und Demütigung, wenn beispielsweise die indigene Sprache, Kultur, praktische Fähigkeiten in einer englischsprachigen Schule abgewertet werden.
3. Jeder Mensch ist anders wunderbar gewebt, nicht nur der Körper, sondern auch Verstand und Geist. Davon berichtete eine junge Ärztin, die ihren schwierigen Ausbildungsweg beschrieb und ihre Zielsetzung für das medizinische System auf den Inseln. Sie ermutigt zum Ergreifen von Chancen und zur Wahrnehmung von Verantwortung für die Schöpfung.
Gott kennt uns. Mit der Freude darüber, dass „Wir, Du, Ich“ wunderbar sind, wollen wir uns mithilfe von Gottes Treue, Weisheit, Barmherzigkeit und Liebe einsetzen.
Die Spende von 229,00 € geht an Projekte der Weltgebetstagsfrauen. Hilfe bei familiärer Gewalt, Ernährungs- und Sportprogramme, Ausbildung von Kindern – besonders Mädchen; Maßnahmen gegen Überflutungen oder sonstige Klimaschäden sind Inhalte solcher Projekte, insgesamt die Verbesserung der sozio- ökonomischen Situation.
Gruß und Segenslied Kia Orana: Mögest Du lang leben, mögest Du gut leben, mögest Du leuchten wie die Sonne, mögest Du tanzen mit den Wellen am Strand, geborgen in Gottes Hand!
Beim anschließenden Beisammensein informierte ein sachkundig, spannend und hörerfreundlich vorgetragenes Referat über die geographische Lage, Tier- und Pflanzenwelt und die politische Situation des autonomen Inselstaates mit „freier Assoziierung“ an Neuseeland. Eine in weiten Teilen kunstvoll bemalte Mauer an der Küstenstraße ist einzigartiger Teil der Infrastruktur. Erzhaltige Manganknollen verlocken zu höchst kritisch zu sehendem Tiefseebergbau. Von der Schmackhaftigkeit der Küche konnten die Besucher sich beim anschließenden gemeinsamen Essen vom reichhaltigen Buffet, Säften, Trockenobst und Kokosnüssen und regem Gespräch selbst überzeugen.
Im Zusammenhang mit den Cook Inseln gibt es besonders ansprechende und spannende Literatur. Im Zuge des WGT bekam die kath. Bücherei Unkelbach den Roman 1. Whalerider von Witti Ihimaera, Beziehung zwischen den Menschen und Walen und Anna Enquists Roman 2. Letzte Reise. Aus der Sicht von Captain James Cooks Frau Elisabeth fließen Persönlichkeitsbilder, gesellschaftliche, historische Zusammenhänge und Informationen, aber auch eine höchst spannende fiktive (?) Hypothese über das Ende der letzten Reise ein. Die ev. Gemeindebücherei in Oberwinter bietet den Kriminalroman Die Perlenfarm von Liza Marklund an. Außerdem liegt weiteres Informationsmaterial aus. Fragen Sie gerne auch nach Büchern, die schon länger im Bestand sind oder Kinderbüchern.
Am Sonntag, den 9. März 25, fand außerdem eine Kinderkirche zum Thema statt.
Allen, die vor- und nachbereitet haben und allen, die mitgefeiert haben und den WGT- Gedanken weitertragen DANKE! und – bis zum nächsten Mal.
Helga Hoffmann